Donnerstag, 28. April 2016

Rezension: I killed my Mother

Bonjour mon Dokushas,
heute gibt es für einen französischen Film von einem französischen Regisseur. Ja, ich habe mal Französisch in der Schule gelernt und meine Familie (bzw. mehr meine Eltern) haben einen kleinen Franzosentick entwickelt, weil sie letztes Jahr eine Radtour durch Frankreich gemacht haben und sich mit Wein betrunken haben. Und nun mal ehrlich: Frankreich ist ein wunderschönes Land!

Genug von Frankreich. Ich rücke mit jedem Tag mehr und mehr meiner letzten Prüfung entgegen, warte mit jedem Tag mehr auf irgendeine Antwort von den Leuten, bei denen ich mich für ein FSJ-Kultur oder FÖJ angemeldet habe und verbringe meine Zeit neben dem Lernen auch noch mit Serien suchten und lesen. Ja :D manche Menschen auf dieser Welt lesen, auch wenn es andere Menschen nicht glauben werden. (Mich hat letzten jemand gefragt, was meine Hobbies sind. Darunter zähle ich auch lesen, also habe ich ihm das gesagt und er hat mich ernsthaft gefragt, warum ich lese. Ja ehrlich mal, warum lese ich? Ich lese ja selbst jetzt gerade, ihr natürlich auch. Also: warum lest ihr das? XD)

Jetzt, hier, ein französischer Film:


Die Fakten


Regisseur:
- Xavier Dolan

Darsteller:
-Xavier Dolan (Hubert Minel)
-Francois Arnaud (Antonin Rimbaud)
-Anne Dorval (Chantale Lemming)

Originaltitel:
- J'ai tué ma mère

Veröffentlichung:
-2009

Link (HUA!):





Der Regisseur


Mit seinen 27 Jahren hat der Franzose Xavier Dolan schon seine kleine Kariere als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor aufgebaut. Wie Quentin Tarantino spielt auch er in den meisten seiner Filme eine Rolle und das nicht nur nebenher, sonder gleich als Hauptfigur. Er spielte bis jetzt in vier von seinen Filmen mit darunter auch J´ai tué ma mère, Herzensbrecher oder Laurence Anyways. Auch produzierte er das Musikvideo Hello von Adele mit. Seine schauspielerische Kariere begann er 1994 mit Miséricorde mit fünf Jahren.
 Eine schöne Leistung, ich werde ihn mir merken, denn anscheinend hat er weitere Filme geplant *Hände reib*



Die Hauptfigur


Hubert Minel (ausgesprochen: übär) ist ein 16 jähriger junger Franzose in der Blüte seiner Pupertät. Er ist aufbrausend, rebellisch, verwöhnt, nimmt zusammen mit seinem Freund Antonin Drogen (sofern ich das richtig gesehen habe, dass das ein Joint war) und verheimlicht viel vor seiner Mutter. So auch die Tatsache, das er homosexuell ist.



Der Inhalt


Hubert ist mit seiner alleinerziehenden Mutter seit Beginn des Filmes überfordert und eckt oft mit ihr an. Zwischen den zweien kommt es immer öfters zu fast schon hasserfüllten Auseinandersetzungen, auch wenn es erst Kleinigkeiten waren, die sie angestachelt haben. Zwischenzeitlich versucht Hubert dieser Situation zu entkommen, in dem er mit seinem Freund in eine eigene Wohnung ziehen will. Seine Mutter ist am Anfang begeistert, revidiert jedoch gleich am nächsten Tag ihre Äußerung und scheint sich sogar nicht mehr daran zu erinnern.
Die ganze Situation zwischen Chantale und Hubert spitzt sich vollends zu, als Chantale von Antonins Mutter erfährt, dass ihr Sohn homosexuell ist. Als sie ihn zur Rede stellt, wird Hubert handgreiflich und Chantale beschließt - mit Absprache des Vaters - Hubert in ein Internat zu schicken. Dort sackt der Junge jedoch sehr ab, läuft eines abends zu seiner Mutter zurück und sagt ihr vollgepumpt mit Drogen, dass er sie sehr liebt. Als er gleich am nächsten Tag darauf erfährt, dass er ein weiteres Jahr am Internat bleiben soll, reist er aus und verbringt die nächsten Tage bei seinem Freund in dem alten Haus seiner Familie. Der Film endet damit, dass Chantale die Videokassetten, die ihr Sohn regelmäßig aufgenommen hat, anschaut und so ihre Sicht auf den Hass und die Liebe ihres Sohnes verändert.



Die Rezension


"Es gibt Tage, an denen er seine Mutter hasst. Gleichzeitig würde er sie verteidigen, wenn jemand sie angreifen würde."
Dieses Wechselspiel zwischen der Liebe Huberts zu seiner Mutter und der gleichzeitige Hass gegenüber ihr sind wunderbar dargestellt und auch oft nachvollziehbar - vor allem für jüngere Generationen -, sogar begründet. Ich persönlich habe Chantale oft nicht verstanden und konnte mich so super in Hubert hineinversetzen und seine Gefühle nachvollziehen. Aber wir alle kennen ja die Probleme der Pubertät und der Selbstfindungsphase, wie schwierig sie sein kann wird in diesem Film einfach sehr gut dargestellt.
Die Szenen, in denen Hubert seine Gedanken in die Kamera spricht, finde ich gut gelungen und auch einen guten Ansatz für die Menschen, die ihre Gefühle gegenüber ihren Eltern nicht aussprechen können und so Probleme verursachen, die sie durch nicht-reden verursacht haben. Also ein hervorragender Tipp.
Eine Szene aus dem Film hat mich schon im Trailer sehr gefesselt und mich dazu gebracht diesen tollen Film anzusehen. Es ist die Szene, in der Antonin und Hubert ein Zimmer "streichen" (definiert sich dadurch, dass sie verschiedene Farben einfach nur an die Wand klatschen) und später zusammen auf dem mit Zeitung gepolsterten Boden lande. Ich stelle mir das sehr spaßig vor :D *lach* *hust* Aber was mich an dieser Szene mit am meisten gepackt hat, war die unglaublich passende Musik! (Die sowieso  beim ganzen Film hervorragend ist, gute Arbeit.) Klicket hier und zieht euch das Lied rein!

Wie ich gelesen habe, ist dieser Film semi-autobiographisch, denn der liebe Xavier ist ebenfalls homosexuell und lebt dies auch offen aus. Das finde ich sehr gut und macht den Film nochmal um einiges besser, denn ich bin keineswegs gegen die LGBTs. Ich habe sehr viele Freunde aus diesen Sparten und gehöre selbst dazu und wem das jetzt zu viel wird, der kann gerne gehen^^


Ma Cheriés, ich verabschiede mich für heute und schreibe euch womöglich erst nächste Woche wieder etwas. Mein Ich ist zurzeit ziemlich viel auf Achse, allein weil es einfach sehr gutes Wetter ist und ich nicht ständig in der Bude hocken will. 
Man liest sich,
Anna.


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